mondsam


mondsam, 2020

Gefragt, was er denn am meisten vermissen würde, wenn er einige Zeit auf dem Mond verbringen müsse, antwortetet Arno Schmidt: »Mondschein!«
Der Mond spielt in Schmidts Werk eine Rolle wie bei kaum einem anderen Schriftsteller. So findet sich eine große Vielfalt an Variationen in allen möglichen Wortarten – oft natürlich Schmidts eigene Wortschöpfungen – die den Erdtrabanten beschreiben, ihn zum handelnden Objekt machen, ihn vergleichen. Der Mond taucht immer wieder als guter Bekannter und treuer Begleiter im erzählerischen Werk auf.
Bekannt ist auch Arno Schmidts Affinität zur Mathematik. In seinem Nachlass fanden sich sogar Studien, nach denen man bestimmte Zahlen heute als Schmidt-Zahlen bezeichnet.
Die Arbeit mondsam bringt nun Schmidts Liebe zu Mond und Mathematik zusammen – als Wertschätzung für einen meiner Lieblingsschriftsteller. Sämtliche Wörter entstammen dem Werk Schmidts, die Tafeln der 1941 erschienenen 41. Auflage der Fünfstelligen Logarithmischen und Trigonometrischen Tafeln, herausgegeben von Adolf Greve.

Ohne auch nur die näheren Zusammenhänge und die Geschichten überhaupt zu kennen, rufen die unterschiedlichen Ausdrücke für und Beschreibungen vom Mond, die Arno Schmidt gebraucht und erfindet, die vielfältigsten Bilder und Assoziationen hervor (oder zumindest können sie das bei empfindsamen Personen.

Die Arbeit besteht aus 204 Bildern im Format 45 x 30 cm auf Hahnemühle-Papier mit in Acryl schablonierten Buchstaben. Hier gezeigten wird eine Auswahl von 25 Entwürfen.

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