Ansichten zeigt Bilder aus den Jahren 1979 – 1985. Bilder der schöpferischen Zerstörungen endgültig scheinender Weltbilder und Klischees einer erlogenen Wirklichkeit. Es sind Bilder der scheinbaren Welt, von jenseits der Grenze des abgesteckten Terrains genormten Bedeutungssehens, ein von den selbsternannten Grenzwächtern mit ihrem Gesinnungsdiktat ästhetischer Intoleranz scharf bewachtes Gebiet. Die Bilder verstehen sich als Widerspruch zum vergesellschafteten Kanon zugelassener Seh- und Darstellungsweisen mit seiner Vorliebe für ständige, leicht konsumierbare Wiederholungen, die schlussendlich nur zu einer kommerziell-kunstgewerblichen Trivialkunst hinabführen.

Aber keine Bange! Denn schon Monsieur Flaubert wusste ja, Künstler, allesamt Witzbolde! Nehmen Sie ein paar Augen voll, denn Alle sind zum visuellen Blues geladen, auch die bei so manchem selbstverordneten Totenschmaus fett gewordenen Leichenfledderer der Schönen Künste, die vor lauter Schmatzen und Rülpsen nicht hören, wie aus allen Ecken und Winkeln das Echo von Duchamps Lachen dröhnt.

(Aus dem Buch Ansichten)